Lexikon der Finanzirrtümer

Teure Fehler und wie man sie vermeidet. Unterhaltsam und erhellend

Ich war neulich in einer Bank und habe ein altes Konto samt Anlagefond aufgelöst. »Sie haben 6% Rendite«, sagte die Bankangestellte, und dass ich das angelegte Geld dann überwiesen bekäme, und zwar Ende 2010. In zwei Jahren, frühestens. Ich werde also irgendwann plötzlich einen Betrag auf's Konto bekommen, und eine ganze Weile darüber nachdenken, wo das jetztb herkam. Mal abgesehen davon - so richtig verstanden habe ich das nicht.

Aus diesem Grund - und natürlich weil es angesichts der aktuellen Krise angebracht ist, zu wissen wie und wo man sein Geld anlegt (denn das Depot unterm Kopfkissen ist ja keine Option), möchte ich mich informieren. Einen Durchblick durch Börsen und Aktien, Immobilienfonds, Sicherheiten und Risiken, Zins und Zinseszins, Rente und Lebensversicherung soll mir dieses Buch geben.

Das Lexikon der Finanzirrtümer ist eigentlich kein Lexikon, das Begriffe von A bis Z auflistet, sondern in regulären Kapitel durch Irrtümer der Finanzanlage führt und den Weg zur richtigen Anlage für jedermanns Bedürfnisse weist: Sicherheit, hohe Rendite und jederzeit verfügbar als Komplettpaket? Geht nicht, wie ich selbst erfahren habe. Auch die Anfänger unter den Aktienkäufern entlarvt er als nervöse Käufer und Verkäufer, über deren Fernseher den ganzen Tag der aktuelle Kurs flimmert. Jedes Kapitel wird mit einem gängigen »Irrtum« eingeführt. Zum Beispiel: Irrtum: Bei einem Prozent Tilgung bin ich nach 30 Jahren schuldenfrei. Richtig ist: Je niedriger der Zinssatz, desto länger dauert die Rückzahlung des Kredits.

Der Titel lehnt sich ganz offensichtlich an der beliebten Reihe Lexikon der Rechtsirrtümer aus dem selben Verlagshaus an, und soll gleichermaßen unterhalten und aufklären. Das gelingt, wenn die Finanzwelt auch scheinbar weniger Komisches bereit hält als die Rechtsprechung. Die kurzen Kapitel lesen sich gerade für Menschen, die wie ich noch ziemlich unbedarft sind in Sachen Finanzen, sehr leicht und unterhaltsam.

Wenn ich das nächste Mal mit einer Bankangestellten über Geldanlage spreche, verstehe ich nicht nur alles, ich kann auch spezifisch nachfragen und auf meine persönlichen Anlagebedürfnisse bestehen. Und zu jeder Diskussion über Geldanlage meinen angelernten Senf dazugeben.

Lexikon der Finanzirrtümer
Veröffentlicht:

Gemacht mit

corazon

von Lene Saile