Brockhaus multimedial 2008 premium

Lexikon für alle Betriebssysteme. Bilder, Videos, Audio

Ich will gar nicht groß drum herum reden: es ist ganz klar, dass sich gerade ein multimediales Lexikon wie dieses (hier nur »Brockhaus« genannt) mit der frei zugänglichen und täglich expandierenden Enzyklopädie Wikipedia messen lassen muss.

Einen ganz offensichtlichen Nachteil hat Brockhaus auf den ersten Blick: es kostet Geld. Die Premium Version liegt derzeit bei rund 75,- Euro. Ein weiterer Punkt: Wikipedia ist wesentlich umfangreicher - nicht nur innerhalb der Artikel, sondern vor allem auch in der Stichwortsuche. Nur als Beispiel: Sängerin Britney Spears ist im Brockhaus gar nicht eingetragen, während auf Wikipedia acht Kapitel und 13 Unterkapitel zu selbigem Thema vorhanden sind. Auf Wikipedia gibt es mit aktuell 665.404 mehr als doppelt so viele Artikel wie im Brockhaus mit 260.000.

Der dritte Vorteil von Wikipedia ist, dass nahezu zeitgleich aktuelle Geschehnisse aller Welt mit den Artikeln abgeglichen werden. Ein Beispiel: während auf Wikipedia heute über Franz Müntefering folgendes steht: »[...] voraussichtlich bis zum 21. November 2007 ist Müntefering Bundesminister für Arbeit und Soziales und Vizekanzler.«, so schließt Brockhaus seinen Artikel noch mit: »[...] übernahm er im November 2005 das Amt des Ministers für Arbeit und Soziales sowie des Vizekanzlers.« Stirbt jemand, so erscheint bei Wikipedia nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des Todes der komplette Artikel zur Person in Vergangenheitsform.Da kann Brockhaus nicht mithalten.

Kommen wir zu den Vorteilen: Brockhaus ist frei von Subjektivität - ich nutze es mit gutem Gewissen als Quellenangabe. Vor Rechtschreib- und Tippfehlern ist man allerdings nicht gefeit. Dass es schlicht und auf das Nötigste begrenzt ist, kann man durchaus auch als Vorteil betrachten. Wichtigstes Argument für dieses Produkt sind aber die zusätzlichen Medien: Bilder, Videos, Audio-Dateien. Bei Wikipedia freut man sich schon, wenn überhaupt ein kleines Foto dabei ist. Sie fallen nämlich streng unter die GNU-Lizenz.

Beim Brockhaus kann ich jederzeit beliebige Tier- und Vogelstimmen, Nationalhymnen und Musikrichtungen anhören, (historische) Karten betrachten, aus über 180 Videos wählen, Stadtrundgänge machen und vieles mehr. Ein paar Gigabyte nimmt das auf der Festplatte ein, vorausgesetzt, man möchte die Medien auch ohne DVD immer abrufbar haben. Ein monatliches Update sorgt zumindest etappenweise für Aktualität - zumindest bis zum 31.12.2008. Dann gibt's wohl die 2009-Version, die ja auch verkauft werden will.

Neu in dieser Auflage ist die MP3-Funktion, dank der man sich alle Artikel auf einen MP3-Player laden und anhören kann. Mit einer wenig attraktiven abgehackten Sprechstimme allerdings, deren einzeln aufgenommenen Worte hintereinander gereiht werden. Akustisch mitunter schwer zu verstehen, vor allem wenn sie versucht, fremsprachliche Begriffe auszusprechen. Ebenfalls neu ist ein Modul zur historischen Reise durch die Architektur sowie 1000 Schauspielerbiografien. Außerdem nutze ich gerne das Modul Anima und das Planetarium - alles Dinge, die der Brockhaus nur in der Premium-Version bietet (hier sind alle Produktmerkmale aufgeführt). Der aktuelle Brockhaus läuft unter Windows, Mac OS X und Linux.

Was Aktualität und Umfang der Texte angeht, liegt Wikipedia derzeit ganz klar vorn. Wegen der Extras aber werde ich mir den Brockhaus multimedial alle paar Jahre neu anschaffen - in der Premium-Version. Weil eben das Multimediale, die mit den Stichworten verknüpften Extras, der durchschlagendste Vorteil gegenüber Wikipedia ist.

Brockhaus multimedial 2008 premium
Veröffentlicht:

Gemacht mit

corazon

von Lene Saile