Au-pair-Jahrbuch 2007/2008

Deutschland und weltweit. Wissenswertes, Tipps und Trends

Was ist eigentlich ein »Jahrbuch«? Laut Wikipedia ist es eine »periodische, meist einmal im Jahr erscheinende Schrift zu einem thematisch abgegrenzten Fachbereich«. Es ist also eine jährliche Zusammenstellung von Daten.

Das Au-pair-Jahrbuch 2007/2008 ist vor allem eine Sammlung von Adressen: genau 100 Seiten von 190 beinhalten nichts anderes als »Adressen und Selbstdarstellungen« von Au-pair-Agenturen, sprich: viel Inhalt für das Buch und natürlich eine Werbeplattform für Au-pair-Agenturen, mit Slogans wie »Qualität statt Quantität« oder »Wir können seit 1998 auf eine erfolgreiche Erfahrung in der Aupairvermittlung zurückblicken« (was genau ist eine »erfolgreiche Erfahrung?«).

Was mich ja mehr interessiert sind die anderen 90 Seiten, die im Titel ja verheißungsvoll als »Wissenswertes, Tipps und Trends« angekündigt werden. Zuerst einmal sind das weitere Adressen von Au-pair-Verbänden und »zum Thema Au-pair«, wo u.a. das Auswärtige Amt untergebracht wurde. Sinnvoll sind die Notrufnummern speziell für Au-pairs und das Merkblatt der Bundesagentur für Arbeit. Diese Kapitel verbuche ich also einfach mal unter »Tipps«. Den 15-seitigen Auszug des RAL-Gütezeichen Au-pair nutzen wohl vor allem den Agenturen selbst.

Das erste regulär geschriebene Kapitel des Buchs erzählt auf zwei Seiten die »Geschichte des deutschen Au-pair-Wesens«, das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Au-pair im Ausland, ein solider Text über die Gründe und Voraussetzungen und die Realisierung für diesen Schritt - welche unterlagen in die Bewerbung gehören (in Stichworten) oder wie Ankunft und Aufenthalt aussehen. Interessant erscheinen Kapitel zum Tagesablauf, der Gastfamilie und mögliche (wahrscheinliche) Konflikte, die Kündigung, den Besuch eines Srpachkurs, die Freizeit, die Rückkehr. Nach wie vielen Seiten klingt das? 50? Es sind 16 Seiten. 16 Seiten, auf denen der/die/das Au-pair ganz oberflächlich und unverfänglich über den Job informiert wird.Für die andere Seite, die Gastfamilie, gibt es ähnliche Punkte auf 12 Seiten: hier steht auch, wieviel ein Au-pair »kostet« und welche Aufgabenbewältigung von ihm verlangt werden kann. Beide Teile enden mit ein paar »häufig gestellten Fragen«. Das ist demnach der Teil »Wissenswertes«.

Nun folgen die »Trends«: die »Konjunkturumfrage 2007« mit mehreren Testteilen, u.a. den »Entwicklungen und Trends im deutschen Au-pair-Wesen«, mit vielsagenden Abschnitten wie »Steigende Vermittlungen im Outgoing-Bereich«, dahinter folgen 15 Seiten mit Diagrammen - die statistische Auswertung der Konjunkturumfrage 2007. Zwischen Statistiken und Adressen findet sich dann noch ein kurzes Kapitel zur Versicherung von Au-pairs.

Wer eine Liste der Au-pair-Agenturen in Buch-Form sucht, wird wohl ganz zufrieden sein. Andererseits: das kann man im Internet auch kostenlos einsehen. Vieles ist vor allem für Agenturen und Vereine interessant. Das lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass die Herausgeberin des Buchs, Sabine Ufer, selbst Inhaberin einer Au-pair-Agentur ist. Ein wesentlich ausführlicherer Frage-Antwort-Teil für Au-pairs und Gastfamilien hätte den Unterschied zu frei zugänglicher Information machen können, vielleicht auch eine Musterbewerbung für Au-pairs und ein Muster-Arbeitsvertrag für die Gasteltern. Wenn man allerings nochmal die Definition eines Jahrbuchs betrachtet, dann erfüllt das Au-pair-Jahrbuch diese Voraussetzung wohl: es ist Sammlung von aktuellen Daten.

Au-pair-Jahrbuch 2007/2008
Veröffentlicht:

Gemacht mit

corazon

von Lene Saile